SPD Elbhang/Hochland

Anhörung einzelner von den Corona-Schutzmaßnahmen betroffenen Künstler und Veranstalter am 23.11.2020 per Zoom

Covid, Corona, Kunst, Kultur, Künstler, Hilfen, Solidarität, Zuhören, SPD

Künstler, Kulturschaffende, Konzertveranstalter, aber auch viele Selbständige und Kleinstunternehmen leiden besonders unter dem „Lockdown“. Mit einer staatlichen Entschädigung für finanzielle Nachteile allein ist es nicht getan. Um uns im Ortsverein ein Bild von dieser Situation machen zu können, haben wir Betroffenen in einer Zoom-Konferenz Gehör verschafft. Die Ergebnisse dieses Gesprächs fassen wir wie folgt zusammen:

  • Kulturschaffende, Selbständige und kleinere bis mittlere Unternehmen sind besonders hart von den Corona-Schutzmaßnahmen betroffen, während andere Berufssparten offenbar wenig Beeinträchtigungen spüren.
  • Diese Betroffenen fühlen sich nicht rundheraus ungerecht behandelt, sondern versehen, dass man von ihnen einen großen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie erwartet. Sie sehen auch, dass schnelle Maßnahmen notwendig sind und man deswegen einen großen bürokratischen Aufwand, z.B. durch Kontrollen etc., vermeiden will. 
  • Gleichwohl ist die mentale Belastung sehr groß. Besonderes für Künstler/innen Kulturschaffende ist es sehr deprimierend, den eigenen Beruf nicht ausüben zu dürfen, nicht vor Publikum kreativ sein und sich nicht selbst verwirklichen zu können. Das wird offenbar gar nicht richtig in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Hier fehlt auch eine starke Lobby. Stattdessen versuchen die Kreativen sich mit ihrer Kreativität selbst zu (be)helfen. Dafür gibt es aber, wie für ihre Hygienekonzepte, keine Anerkennung. Sie fühlen sich, als würde die Politik sie als Blackbox wahr nehmen.
  • Die Reisebranche hat zwar eine Berufsvertretung, die sich in der Politik Gehör verschaffen kann. Trotzdem fühlt man sich nicht genug ernst genommen. So scheinen ihnen die Entscheidungen des Auswärtigen Amtes über die Reisewarnungen nicht nachvollziehbar. Man hat sehr viel Arbeit mit der Rückabwicklung der Reiseverträge; so ist man quasi doppelt bestraft. Während Großfirmen gigantische finanzielle Hilfen bekommen, sitzen die Kleinen zwischen den Stühlen: Sie bekommen ihre Vorauszahlungen von den Fluggesellschaften etc. nur zögerlich oder gar nicht zurück, müssen ihre Kunden aber entschädigen und bei der Stange halten. So musste sie auch schon im ersten Lockdown vielen Touristen die Heimkehr organisieren (wofür sich dann das Außenministerium feiern ließ), ohne davon einen Vorteil zu haben. Letztlich müssen die Firmen auf die eigenen Rücklagen zurückgreifen, was nur begrenzte Zeit gehen kann. 
  • In allen Branchen können Kredite nicht weiterhelfen, da die Betroffenen befürchten, zur Rückzahlung niemals in der Lage zu sein.
  • HartzIV ist auch keine Option, weil die Hemmschwelle hoch ist. Sie wird ohnehin nur als allerletztes Mittel gesehen. Voraussetzung ist ohnehin, dass die Betroffenen erst ihr eigenes Vermögen opfern. Wie kann man z.B. weiter sein Eigenheim abzahlen?Eine gesonderte Grundsicherung, die niemanden in die Insolvenz treibt und trotzdem bürokratisch beherrschbar ist, könnte helfen.
  • Neue Ideen, z.B. für eine zeitliche Gewinnverteilung (Verlust“rück“trag statt Verlustvortrag) oder Solidaritätskonzepte sollten her. Das würde auch Mut machen.  
  • Allgemein fehlt die Perspektive. Selbst wenn mit Impfkampagnen die Pandemie im nächsten Jahr bewältigt werden kann (was unser Mediziner Andreas bezweifelt!), wird alles anders sein und es werden neue Probleme auftauchen: Fast alle Musiker haben zur selben Zeit an Aufnahmen gearbeitet und wollen zeitlich damit auf Tournee. Dafür ist der Markt nicht da. Veranstalter, Theater, Konzertsäle, Kneipen etc. wird es vielfach gar nicht mehr geben. In der Reisebranche ist fraglich, wie die Reiseziele dann aussehen werden; Hotels sind insolvent, viele Arbeitsplätze werden verloren gegangen sein. Die Menschen werden nicht dauerhaft mehr konsumieren, also nicht mehrfach im Jahr in die Ferne reisen, nicht jeden Tag ins Konzert gehen und auch täglich das Restaurant besuchen.
  • Es fehlen Konzepte für die Zukunft. In der Reisebranche wird viel Aufwand nötig sein, bis der Laden wieder läuft. In der Musikbranche kann das zwar schnell gehen, wenn aber die Infrastruktur weg ist (Säle, Angebote, Veranstalter, Auftraggeber), wird das nichts bringen.

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